[ Ausstellung im Institut INKOVEMA, Spinnereistraße 7, Leipzig ]

Der Titel der Ausstellung lehnt sich an ein Zitat von Henri Cartier-Bresson an: „Wir Fotografen sind wie Diebe, die sich anschleichen, aber wir stehlen, um den Menschen unsere Beute wieder zurückzugeben.“ Und in der Tat hat insbesondere die Straßenfotografie etwas mit Diebstahl gemein. Das fotografische Festhalten flüchtiger Augenblicke eines fremden Lebens ist eine Aneignung. Es ist aber bereits im Moment der Aufnahme zugleich eine Transformation, weil die Situation, die selbst schon vergangen ist, konserviert wird und einen neuen Bezugsrahmen erhält. Sie erhält, (teilweise) isoliert von ihrer ursprünglichen visuellen und sozialen Umgebung, eine andere Bedeutung. Die Fotografie wird interpretierbar, erzählt eine eigene Geschichte, die dennoch nicht beliebig erscheint, sondern reflektierend auf der Matrix zwischenmenschlicher Erfahrungen der BetrachterInnen entzifferbar wird. Die Ausstellung legt den Schwerpunkt auf die Blicke der Abgebildeten – untereinander, zur Kamera hin oder auch in eine imaginäre Ferne. Augen-Blicke bringen uns die Menschen näher.

Auf der Internetseite von INKOVEMA finden sich einige Fotoimpressionen von der Vernissage und ein Interview von Mandy Weigel mit mir [>>>]

Einen Überblick zu den ausgestellten Fotografien, deren Auswahl Stefanie Wiesel kuratiert hat, gibt die >>> Fotoliste.